Wie der Captain zum Schnitzel kam

In dem malerischen Küstenstädtchen Warnemünde, wo die Möwen kreischen und der Wind nach Abenteuer duftet, lebte ein legendärer Mann namens Captain Schnitzel. Seinen eigentlichen Namen hatte längst niemand mehr im Kopf, denn er war der Meister der Schnitzelkunst und der stolze Besitzer des berühmten Restaurants "Captain's Schnitzel", das Gäste von nah und fern anlockte.


Doch so großartig seine Schnitzel auch waren, Captain Schnitzel hatte ein Problem: Der Andrang war so gewaltig, dass die besten Schweine der Region einfach nicht ausreichten, um alle hungrigen Gäste zufriedenzustellen. In seiner Verzweiflung begann er, von einer endlosen Quelle für Schweinefleisch zu träumen. Und eines Nachts, als er in einem alten Wikingerbuch las, stieß er auf die Geschichte von Særimner, dem mystischen Eber aus Walhalla, der sich jeden Abend wieder selbst erneuerte, nachdem er gegessen wurde.


„Das ist es!“, rief Captain Schnitzel und schlug das Buch zu. Er beschloss, dass er den Eber holen würde – koste es, was es wolle. Niemand sollte jemals wieder in seinem Restaurant leer ausgehen.


Die Reise nach Walhalla

Captain Schnitzel war nicht nur ein begnadeter Koch, sondern auch ein erfahrener Seefahrer. Mit seinem treuen Schiff, der „Schnitzelschere“, stach er in See. Er folgte den alten Wikingerkarten, die ihn durch stürmische Meere und vorbei an gefährlichen Klippen führten. Schließlich erreichte er die sagenumwobene Regenbogenbrücke Bifröst, die in das Reich der Götter führte.


Dort begegnete er dem Wächter Heimdall, der skeptisch die Augenbraue hob, als Captain Schnitzel sein Anliegen vorbrachte. „Ich will den Eber Særimner, um in meinem Restaurant die besten Schnitzel der Welt zu servieren!“ Heimdall schnaubte, ließ den Captain aber passieren, fasziniert von dessen Entschlossenheit.


Der Diebstahl von Særimner

In Walhalla, der Halle der gefallenen Helden, sah Captain Schnitzel zum ersten Mal den majestätischen Eber Særimner. Das Tier glänzte wie poliertes Gold, und sein Aroma war selbst für die tapfersten Krieger unwiderstehlich. Captain Schnitzel musste sich schnell etwas einfallen lassen. Er wartete, bis die Götter und Krieger beim Mettrinken waren, und schlich sich mit einem großen Sack in die Halle.


Mit einer Mischung aus Geschick und Glück schaffte er es, den Eber einzufangen und auf sein Schiff zu schmuggeln. Als der Alarm ausbrach, war Captain Schnitzel bereits weit auf dem Meer. Thor schleuderte seinen Hammer hinter ihm her, doch die „Schnitzelschere“ war zu schnell.


Særimner in Warnemünde

Zurück in Warnemünde richtete Captain Schnitzel einen Ehrenplatz für Særimner ein, direkt hinter der Küche. Jeden Tag wurde ein Teil des Ebers geschlachtet, und jeden Abend wuchs er wie durch ein Wunder wieder nach. Die Gäste konnten ihr Glück kaum fassen: Die Schnitzel wurden saftiger und köstlicher als je zuvor, und es gab immer genug für alle.


Doch die Götter in Walhalla hatten den Diebstahl nicht vergessen. Eines Tages erschien Odin persönlich im Restaurant. Der Allvater setzte sich an einen Tisch, bestellte ein Schnitzel und aß mit großem Appetit. Dann blickte er Captain Schnitzel streng an.


„Du bist mutig – und ein Dieb. Doch dieses Schnitzel ist wirklich göttlich. Wir lassen dir Særimner, unter einer Bedingung: Du musst jedem Gast in deinem Restaurant freien Met servieren. Walhalla darf nicht das einzige Reich sein, in dem Menschen nach einem Festmahl glücklich und zufrieden sind.“


Captain Schnitzel lachte und stimmte zu. Seit diesem Tag wird im "Captain's Schnitzel" nicht nur das beste Schnitzel serviert, sondern auch unendlich viel Met ausgeschenkt – zur Freude aller Gäste. Und Særimner, der mystische Eber, grunzt zufrieden hinter der Küche, wohl wissend, dass seine Dienste einen würdigen Zweck erfüllen.


So wurde Captain Schnitzel zur Legende von Warnemünde, und sein Restaurant bleibt ein Ort, an dem sich Himmel und Erde für einen Bissen vereinen.